Lauschen
Ich mag das Wort Lauschen. Und in diesem Kontext assoziiere ich es nicht mit belauschen.
Das Wort lauschen ist nicht sehr oft im Gebrauch, wir nutzen vielmehr hören und zuhören. Aber lauschen hat eine Qualität, die für mich tiefer geht als nur hören. Lauschen bezieht…
die Sinne mit ein, auch das hören, aber noch viel mehr – was wir wahrnehmen, sehen, fühlen, spüren, denken, empfinden.
Lauschen können wir nach innen, indem wir wahrnehmen was in uns in diesem Moment lebendig ist – und wir können nach außen lauschen, unserer Umgebung, der Natur oder den Menschen, die uns etwas erzählen. Lauschen bedeutet, nicht nur auf die Worte zu achten, die der andere sagt, sondern auf das zu achten, was nicht gesagt und trotzdem kommuniziert wird. Den Bewegungen, Gefühle, Haltung, Mimik, Klang der Stimme und Frequenz lauschen.
Oder dem Rauschen der Bäume, dem Wind auf unserer Haut, den Boden unter unseren Füßen, den Gedanken die durch meinen Kopf schwirren, unserem eigenen Atem lauschen.
Lauschen können wir alle, aber viele von uns haben nicht mehr so viel Übung darin. Ich persönlich liebe Übungen, vor allem Übungen, die mein Bewusstsein erweitern, meine Perspektive auf mich und meine Mitmenschen verändern. Und je mehr ich übe geduldig zu lauschen, desto mehr öffnen sich meine Sinne für das Subtile.
Falls Du Lust hast, dann probiere es einfach mal aus:
Für 5 Minuten setze dich hin und lausche deiner Umgebung, drinnen oder in der Natur, ohne Ablenkung. Oder lausche einer Person und was sie sagt und wie sie sich ausdrückt – was geschieht dann? Ist die Zeit kurz oder lang für dich? Was beobachtet du?